Peine

Die “ Peine “ in Dösitz,
saniert und bewohnt
von der Fam. D. Walter.
Mai 2004
Aus der Sage „Das Gasthaus zur Peine“ in Wilschwitz:
Im Mittelalter hatten die Feudalherren das Privileg der Gerichtsbarkeit. Es ist wahrscheinlich, dass die „Peine“ eine Stätte war, wo Gericht gehalten wurde. Die zum Tode Verurteilten kamen zum Scharfrichter auf den „Galgenberg“ zur Vollstreckung. Zur Haft Verurteilte mußten in die „Peine“ als Vollzugsanstalt. Es läßt sich davon ableiten, dass Bürger dort gepeinigt wurden oder ihnen große Pein widerfuhr, wenn sie mit dieser Stätte in Berührung kamen.
Als Rechtssprechung anderer Formen ist aus der „Peine“ ein Gasthaus mit Schank-, Brau- und Herbergsrecht entstanden. Von diesem wird folgendes erzählt:
Des Gastwirts Sohn war als Landsknecht gedungen, der nach vielen Jahren mit einem Freund und einem reich gefüllten Säckel mit Dukaten nach Hause zurück kehrte. Sie gaben sich den Eltern nicht gleich zu erkennen und diese sahen in ihrem Sohn nur einen Reisenden, der Quartier sucht. Während der „Fremde“ schlief durchwühlte die neugierige Wirtin sein Gepäck und entdeckte das Säckchen mit Dukaten. Voller Habgier und nach Rücksprache mit ihrem Mann, der bedenken hatte, nahm sie das Beil erschlug den Schlafenden und verscharrte ihn im Keller. Der Freund, der seine Eltern in der „Kleinen Mühle“ wiederfand, erkundigte sich am nächsten Tag nach dem Befinden seines Gefährten. Die Wirtin sagt ihm, der Gast sei abgereist, aber er sieht dessen Pferd noch im Stall stehen. Den Rest dieser grusligen Geschichte besingt ein Volkslied. Der Freund klagt die Wirtin an „Habt ihr ihm was zu leid getan, so habt Ihrs eurem Sohn getan. Der Mann sich an dem Baum erhang, das Weib wohl in den Brunnen sprang, die Schwester ging vor Schmerzen ein. Ist das nicht eine große Pein?“.