Geschichten von Hans Böttcher

Aufbau einer Verwaltung für die GPG

In dem so genannten Büro, es war ein ehemaliger Hühnerstall, reichten die Sitzgelegenheiten nicht aus. Man saß auf Gemüsekisten. Nach einem halben Jahr GPG erkrankte der Vater des Verfassers, der mit der Buchhaltung beauftragt worden war. Dem Verfasser mutete man zu, dass er zunächst nebenberuflich, als Patenbuchhalter, diese Arbeit ausführte. Auf die Dauer war es schwierig, zwei Herren zu dienen. Einmal war mit schwerer körperlicher Arbeit verbundene Gemüse – Aufkauf – Tätigkeit zu erledigen. Bis in die Nacht hinein die Verladung des Gemüses ohne technische Hilfsmittel. Oft nach Mitternacht mussten die Fahrzeuge mit Leergut wieder entladen werden. Zum anderen hatte die Lohnabrechnung wöchentlich zu erfolgen. Daraus entwickelte sich eine Stresssituation, die auf die Dauer nicht durchzuhalten war.
1961 konnte mit dem Aufkauf Betrieb, in dem der Verfasser tätig war, vereinbart werden, dass die kleine Arbeitsgruppe in die GPG überging.
Vom Aufkauf Betrieb erhielt die GPG die in der Aufkaufstelle vorhandene elektrische Rechenmaschine. Sie ist als Museumsstück im Besitz des Verfassers. Neben der „Melitta“ Handrechenmaschine bildete sie den Grundstock der Rechentechnik der GPG. Sie, gemeint ist die Rechentechnik, sollte später von besonderer Bedeutung sein.
Durch rasch sich erhöhende Aufgaben war eine Vergrößerung, der unter Leitung des Verfassers arbeitenden Arbeitsgruppe, angeraten. Erkenntnisse der gemeinsamen Arbeit.
Neben den Gründern der Genossenschaft, arbeiteten in den Arbeitsgruppen Arbeitskräfte als Nichtmitglieder. Erstaunlich fanden alle Beteiligten, dass zur Jahresendabrechnung 1960 bereits festgestellt werden konnte, dass offensichtlich die gemeinsame Arbeit doch vorteilhaft sei. Der erzielte Erlös hatte sich bereits etwa verdoppelt, gegenüber dem, was die ehemaligen Gärtner privat erwirtschafteten.
Aussprüche von den ehemaligen Besitzern, wie: “ Das sieht doch aus, als ob wir als Private faule Schw. gewesen wären?“ drückte das Erstaunen aus. Die beigefügte Entwicklungsstatistik ist Beleg dafür, dass in Genossenschaften, in gemeinsamer fleißiger Arbeit, mit zielstrebigem Management, auch unter den behindernden Umständen des Vorwende – Regimes, wirtschaftliche Ergebnisse, vor allem zum Wohle der Mitglieder, zu erzielten waren.
 

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